von Wolfgang Neuhaus
Evolutionäre Spekulation ist bis heute eines der Hauptthemen der Science Fiction. Wolfgang Neuhaus bietet mit seinen Essays, die über viele Jahre in Das Science Fiction Jahr erschienen sind, einen Einblick in die unterschiedlichen Schreibweisen, die im Genre möglich sind: von der Space Opera bis zum Cyberpunk, von literarischen Gedankenexperimenten bis hin zu kosmischen Visionen. Ergänzend werden einige Beispiele der visuellen SF
vorgestellt. Welche Aussichten hat die Menschheit durch die sich beschleunigenden Prozesse der Technik und der Wissenschaft? Es deuten sich vielfache Überschreitungen in den Verhältnissen der Menschen zu ihrem Körper, zur Umwelt und zu den Maschinen an, die erst in Umrissen zu erfassen sind. Auch wenn die SF als Literatur des Wandels sich immer wieder in Krisen befunden hat, was ihre Gestaltung und ihre Rezeption angeht, so war sie stets in der Lage, neue Formen des ästhetischen Ausdrucks für solche Vorgänge zu finden. Das Genre ist auf dem Weg, eine dem 21. Jahrhundert angemessene Symbolik zu entwickeln, der Neuhaus in seinen Essays nachspürt.
»Evolutionäre Spekulation wurde – und bleibt bis heute – eines der Hauptthemen der Science Fiction. Sie verleiht dem menschlichen Drama eine langfristige Perspektive. Die gletscherhafte Größe der natürlichen Auswahl und Adaption färbt unser Denken.«
— Brian W. Aldiss & David Wingrove, Der Milliarden Jahre Traum
»Die Essays von Neuhaus sind von einer Weite und analytischen Schärfe, wie man sie in der deutschen Sekundärliteratur sonst nur bei Michael K. Iwoleit und Erik Simon findet. Die Überschreitung der Gegenwart ist gewiss einer der intelligentesten Beiträge zur SF-Essayistik des Jahres 2018.«
Franz Rottensteiner, in: Quarber Merkur 119, 2018, S. 227
»Die Überschreitung der Gegenwart von Wolfgang Neuhaus bietet eine fundierte und philosophisch geprägte Auseinandersetzung mit der Science Fiction, ihren Themen und Werken. Die Sammlung von Essays und Artikeln aus zwei Jahrzehnten Science Fiction Jahr ist so lesenswert wie informativ und bietet sich sowohl zum Wiederlesen, Neuentdecken als auch zur Vertiefung an.«
Ralf Steinberg, bei: Fantasyguide, September 2018
»Die Überschreitung der Gegenwart versammelt in komprimierter Form kluge Beobachtungen zur Science Fiction als Literatur und Intermedialität; das Buch macht dazu noch deutlich, warum SF in literarischer Form unvermindert Potenzial genug besitzt, um Fragen der Zukunft zu stellen und zum Teil zu beantworten.«
Dominik Irtenkauf, in: Das Science Fiction Jahr 2018, S. 297
Inhalt:
– Vorwort: Meine Affäre mit dem SCIENCE FICTION JAHR
THEORIE
– »Das Raumschiff zerstört die klassische Lebensform« – Gotthard Günther und die Science-Fiction-Literatur
– Ein Genre vor der (Selbst)Auflösung? – Das Dilemma der Science-Fiction-Literatur
– Im Banne des Hyperraums – Eine Annäherung an das (modernisierte) Genre der Space Opera
– Fremdheit ist schwer zu ertragen – Über die Perspektive der evolutionären Spekulation in der Science Fiction
– Am Vorabend der Singularität – Notizen zu einer posthumanen Science Fiction
– Fantasieren auf der großen Skala – Warum die Science Fiction noch immer das brisanteste aller Genres ist
BÜCHER
– Am Nullpunkt der Posthumanität – Noch einmal: William Gibsons Neuromancer
– Ein Realismus der höheren Art – Erinnerung an das Buch Also sprach GOLEM von Stanisław Lem
– Die Geschichte des Shrike – Der HYPERION-Zyklus von Dan Simmons als Gothic Space Opera
– Zukunft als Farce – Die frühen Science-Fiction-Romane von Neal Stephenson
– Ein Instrument der Sehnsucht – Walter Jon Williams als Autor einer »Krisen«-Science-Fiction
-Wider den Empirismus der fantastischen Vernunft – Kritik einer neuen Escience-Publikation zu Stanisław Lem
MEDIEN
– Cyberface Max Headroom
– Auf der Suche nach einer »Meta-Dramaturgie«
– Simulation mit System – Die Allegorie der Macht in The Matrix
– 2001 und die Frage der Transzendenz
– Der Sturz in den Cyberspace – Die Erfindung eines Vielzweck-Symbols bei William Gibson
– Das Posthumane in der Popkultur – Über RoboCop
Originalausgabe
Klappenbroschur | 357 Seiten | € 18,90
ISBN 978-3-948616-20-5
E-Book | ca. 357 Seiten
ISBN 978-3-948616-21-2
Dieses Buch ist im März 2018 erschienen.