Am 27. März 2022 findet im Prinz Regent Theater Bochum die Abschlusstagung des Innovativen Praxisprojekts „Technikzukünfte in der deutschsprachigen Science-Fiction-Literatur“ statt. Von 15 bis 21 Uhr gibt es Vorträge, Lesungen und Podiumsdiskussionen unter anderem mit unseren Memoranda-Autoren Karlheinz Steinmüller und Hans Frey sowie Klaudia Seibel, Theresa Hannig, Christian J. Meier und Uwe Post. Weitere Informationen gibt es hier.
Folge 20: Dierk Spreen über Raumfahrt und Science Fiction
Der Soziologe und Politikwissenschaftler Dierk Spreen ist begeisterter Science-Fiction-Leser und veröffentlichte 2014 mit Joachim Fischer sein erstes Buch zur Raumfahrt: »Soziologie der Raumfahrt« (transcript). Ende 2021 ist ein neuer Sammelband in Zusammenarbeit mit Bernd Flessner erschienen: »Die Gesellschaft der Raumfahrt. Wirtschaft und Kultur im New Space Age« bei transcript in Bielefeld. Ihn interessiert hierbei auch stets die Verzahnung von Science-Fiction-Literatur und Raumfahrt. In besagtem Sammelband finden sich einige Aufsätze, die die Wechselwirkungen zwischen der SF-Literatur und der Raumfahrt in den Fokus nehmen. Seit einigen Jahren ist eine Tendenz von der institutionellen zur privat finanzierten Raumfahrt zu beobachten. Die private Raumfahrtunternehmen werden hierbei meist von Milliardären geführt. »Ihre Raumfahrtunternehmungen zielen nach dem Vorbild der digitalen Revolution und der Erschließung des Cyberspace für alle darauf ab, einen möglichst breiten Markt zu schaffen.« (S. 8) In einigen aktuellen Science-Fiction-Büchern wird diese Entwicklung konsequent weitergedacht. Dort wird in den letzten Jahren ein möglicher Weltraum entworfen und die Romane wie auch Kurzgeschichten eröffnen neue technologische Perspektiven für die Erschließung des Weltraums für alle. Wirklich für alle? Diesen und anderen (teils kritischen) Fragen gehen Dominik Irtenkauf und Dierk Spreen nach.
Über Dierk Spreen: https://www.hwr-berlin.de/hwr-berlin/ueber-uns/personen/2565-dierk-spreen/
Homepage zum Buch: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5762-3/die-raumfahrt-der-gesellschaft/
Dierk Spreen auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Dierk_Spreen
Publikationsliste: https://hwr-berlin.academia.edu/DierkSpreen
Dies ist die letzte Folge der 2. Podcast-Staffel. Eine Übersicht aller Podcast-Folgen gibt es hier.
Folge 19: Das historische Interview: Angela & Karlheinz Steinmüller im Jahr 1986
Vor über 35 Jahren besuchte Hardy Kettlitz erstmals Angela und Karlheinz Steinmüller in ihrer Wohnung im Prenzlauer Berg. Eigentlich war dieses Gespräch als Grundlage für ein gedrucktes Interview im ersten Fanzine des SF-Clubs Andymon gedacht. Aber die Aufnahme überstand die Jahrzehnte, sodass wir hier ein Gespräch aus dem Jahr 1986 präsentieren können. Zu dieser Zeit war der Roman »Pulaster« bereits erschienen und das Ehepaar arbeitete am nächsten Roman »Der Traummeister«, der aus unterschiedlichen Gründen (vor allem wegen der Trödelei des Illustrators) erst 1989 erschienen ist. Die Steinmüllers sprechen nicht nur über ihre eigenen Romane und Erzählungen, sondern auch über die ihrer Schriftstellerkollegen der damaligen Zeit.
Übersicht zu allen Werken der Steinmüllers bei Memoranda: https://www.memoranda.eu/?page_id=1336
Steinmüller-Interview im Fanzine tranSFer: http://www.club-andymon.net/?p=727
»Das Steinmüller-Universum« von Erik Simon: https://www.memoranda.eu/?page_id=1060
Homepage der Autoren: https://steinmuller.de/
Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Steinm%C3%BCller
https://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Steinm%C3%BCller
Folge 18: Marcus Hammerschmitt im Gespräch
Marcus Hammerschmitt schrieb um die 20 Bücher. Sein Schaffen ist breit gefächert und immer wieder streift er mit seinen Werken die Science Fiction. Im Gespräch erörtert er seinen aktuellen Lesegeschmack. Darunter befinden sich auch viele Autor*innen, die außerhalb der Szene sehr gute Zukunftsliteratur verfassen. Wie steht es um die Science Fiction? Hammerschmitt erinnert sich an die Endneunziger, als es im deutschsprachigen Raum nicht sonderlich gut um die Literatur und die Verlagslandschaft stand. Irtenkauf und Hammerschmitt gehen den Gründen nach, wie sich die SF von dieser Talfahrt erholen konnte.
Zudem stehen Hammerschmitts Romane »Target« (1998) und »Der Zensor« (2001) im Fokus.
Homepage von Marcus Hammerschmitt: http://marcus-hammerschmitt.de/
Marcus Hammerschmitt auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Marcus_Hammerschmitt
Folge 17: Wolfgang Both über »Rote Blaupausen«
Wolfgang Both beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Pionieren der deutschen Raumfahrt und mit den Utopien in den Science-Fiction-Literatur. Bereits 2008 erschien sein Buch »Rote Blaupausen« über die sozialistischen Utopien, damals in einer teuren und exklusiven Hardcoverausgabe. 2021 hat Memoranda von diesen Buch eine erschwingliche und erweiterte Paperbackausgabe herausgegeben.
Beim andYcon im Jahr 2010 hielt Wolfgang Both einen Vortrag über die sozialistischen Utopien, den wir die an dieser Stelle präsentieren.
»Rote Blaupausen« bei Memoranda: https://www.memoranda.eu/?page_id=1055
Weitere aktuelle Bücher von Wolfgang Both: https://www.raumfahrt-archiv-bremen.de/index.php/de/medien/rha-publikationen/159-buch-19-kulturaufgabe-weltraumschiff
Folge 16: Gespräch mit Dirk C. Fleck
Dirk C. Fleck gilt nicht von ungefähr als Pionier des deutschsprachigen Öko-Thrillers. In den frühen Neunzigern verfasst der gelernte Journalist mehrere ökologische Thriller. Von besonderem Interesse ist für ihn hierbei immer der drohende Klimakollaps. Bücher wie Palmers Krieg (1992) oder GO! Die Ökodiktatur (1993) legen hiervon ein beredtes Zeugnis ab. 1994 gewinnt Fleck für GO! Die Ökodiktatur den Deutschen Science Fiction Preis. In der Laudatio heißt es: »Der Roman gibt Einblick in die Vision einer ökologisch orientierten Revolution und eines Zusammenschlusses der reichen Länder (also denen der nördlichen Hemisphäre), zum Zwecke der Erhaltung dieser Welt. In einer zunächst spielerisch verlaufenden Handlung wird dem Leser eine positive Welt vorgestellt, in denen die handelnden Personen glücklich und mit einer hohen Eigenverantwortung ausgestattet, in einer zwar strapazierten, aber geläuterten und auf dem Wege der Besserung befindlichen Welt leben.«
Für den Roman Das Tahiti-Projekt (2010) erhielt er ebenfalls den Deutschen Science Fiction Preis. Im Gespräch zeigt sich, dass Fleck ein besonderes Verhältnis zur Science Fiction hat und sich langsam vom Dystopisten zum Utopisten entwickelte. Wir erfahren auch, warum Dirk C. Fleck nur noch teilweise journalistisch tätig wird und warum der Anteil der Journalisten unter den SF-Autoren langsam zunimmt.
Homepage von Dirk C. Fleck: https://www.dirk-c-fleck.de/de/
Dirk C. Fleck auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Dirk_C._Fleck
Folge 15: Udo Klotz über den Kurd Laßwitz Preis und !Time Machine
Auf dem letzten PentaCon hat Hardy Kettlitz nicht nur Erik Simon getroffen (siehe Folge 11), sondern auch Udo Klotz, den Treuhänder des Kurd Laßwitz Preises.
Udo Klotz organisiert seit rund dreißig Jahren die Wahl und die Verleihung des Kurd Laßwitz Preises, kurz KLP genannt, einem der wichtigsten Literaturpreise auf dem Gebiet der phantastischen Literatur in Deutschland. Im Gespräch erzählt er, wie die Nominierungen zustande kommen, wer zur Wahl berechtigt ist und wie und wo die Verleihungen stattfinden.
Außerdem ist Udo Klotz gemeinsam mit Christian Hoffmann Herausgeber des Magazins !TIME MACHINE, das mit bisher sechs Ausgaben beim Wurdack Verlag erscheint und sich vor allem an SF-Fans wendet, die sich nicht nur für Neuerscheinungen interessieren, sondern auch für die Geschichte des Genres.
Homepage Kurd Laßwitz Preis: http://www.kurd-lasswitz-preis.de/
Kurd Laßwitz Preis auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurd-La%C3%9Fwitz-Preis
Das Magazin !TIME MACHINE beim Wurdack Verlag: http://wurdackverlag.de/produkt-kategorie/timemachine/
Folge 14: Gespräch mit der Autorin Anja Kümmel
Anja Kümmel schreibt ungewöhnliche Science Fiction, immer wieder auch mit Schwerpunkten auf der Geschlechter-/Gender-Frage. Sie studierte Gender Studies und Spanisch, daher bietet sich eine Beschäftigung mit dem Thema an. Dominik Irtenkauf unterhält sich mit der Autorin nicht nur über einige ihrer Romane, sondern auch über die Frage, was weibliches Schreiben in der SF ausmacht. Gibt es da eine verallgemeinerbare Aussage oder ist es letztlich eine Frage des individuellen Stils?
Unter anderem werden auch die Konflikte zum Thema, die sich um die Vergabe der Hugo Awards an Autorinnen entbrannten, die nicht einem konventionellen Begriff von SF entsprachen. Die Gesprächspartnerin zeigt sich hier undogmatisch und schöpft aus einem breiten Fundus: Cyberpunk, Gender Studies, Popkultur und Non-Genre-Literatur. Eine neue Generation an Science-Fiction-Autor*innen sieht sich zwischen den Genres – die SF wird zum Wahrnehmungsmodus, besonders auch in Kümmels Werken. Die Autorin übt mit der Science Fiction einen anderen Blick auf Welt und die eigene Fiktion.
Homepage von Anja Kümmel: http://www.anjakuemmel.com/
Anja Kümmel bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Anja_K%C3%BCmmel
Folge 13: Hans Frey über die deutsche SF von 1945 bis 1968
Hans Frey wurde für die ersten beiden Bände seiner Geschichte der deutschen Science Fiction (»Fortschritt und Fiasko« und »Aufbruch in den Abgrund«) mit dem Kurd Laßwitz Sonderpreis 2021 ausgezeichnet. Ende August 2021 erschien der dritte Band der Buchreihe, »Optimismus und Overkill«, der sich mit der SF in der jungen Bundesrepublik von 1945 bis 1968 beschäftigt.
Zur Buchpremiere war der Autor in Berlin und Hardy Kettlitz hatte Gelegenheit, ihn in einem Restaurant in der Nähe der Otherland Buchhandlung in Berlin-Kreuzberg zu treffen und mit ihm über das neue Buch zu sprechen.
Autoreninfo Hans Frey: https://www.memoranda.eu/?page_id=1315
Homepage von Hans Frey: https://sf-fact-hans-frey.de/
Hans Frey bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Frey_(Politiker)
Bücher von Hans Frey bei MEMORANDA:
»Fortschritt und Fiasko«
»Aufbruch in den Abgrund«
»Optimismus und Overkill«
SF Personality 25: »J. G. Ballard – Science Fiction als Paradoxon«
SF Personality 27: »James Tiptree Jr. – Zwischen Entfremdung, Liebe und Tod«
Folge 12: Climate Fiction mit Martin Zähringer
Der Literaturkritiker und Kurator des Climate Fiction Festivals in Berlin, Martin Zähringer, hat die Science Fiction für sich entdeckt. Dominik Irtenkauf spricht mit ihm über Frank Herberts »Dune – Der Wüstenplanet«, Ursula K. Le Guins »Freie Geister« und Qiufan Chens »Die Siliziuminsel«. Zähringer schaut auf diese SF-Romane mit einem Blick von Außen: Welche Klimakulturen werden darin diskutiert? Im Gespräch nähern wir uns einem sogenannten »planetarischen Bewusstsein«. Aber dieses Bewusstsein ist gefährdet.
Aber der Horizont weitet sich bald: Irtenkauf und Zähringer erkunden die weite Welt der Climate Fiction und Science Fiction, entdecken noch die Schrott Fiction und durchforsten die Potenziale der drei genannten Romane. Das Klimathema wird in der SF immer wichtiger, wobei Climate Fiction kein Subgenre der Science Fiction ist, denn die CliFi umfasst weit mehr an literarischen und auch sonstigen medialen Ausdrucksformen. Im Gespräch zeigen sich die zukünftigen Herausforderungen und Arbeitsfelder einer Science Fiction, die sich ins CliFi-Genre vorwagen möchte.
Weitere Infos über Martin Zähringer: https://www.climate-fiction-festival.de/martinzaehringer.html
Climate Fiction Festival: https://www.climate-fiction-festival.de/
»Das Science Fiction Jahr 2021« mit Schwerpunktthema »Klima in der SF«: https://shop.hirnkost.de/produkt/das-science-fiction-jahr-2021/